Karlheinz Ruckriegel, Günter Niklewski, Andreas Haupt
CHF32.90
Download steht sofort bereit
Führungskräfte sind täglich großen Herausforderungen ausgesetzt, zunehmend auch hohen psychischen Belastungen. Doch wie erreicht man dennoch ein sinnerfülltes (Berufs)Leben? Mit Erkenntnissen aus der aktuellen Glücksforschung sowie aus der Psychologie und der Managementlehre spannt das Buch einen faszinierenden Bogen: von der Analyse heutiger Arbeitsbedingungen und ihren gesundheitlichen Auswirkungen bis hin zu konkreten Handlungsempfehlungen für eine gesundheitsorientierte Betriebsführung. Im Fokus stehen dabei Gesundheit, Lebensqualität, Mitarbeitermotivation und Unternehmensproduktivität. Inhalte: - Erkenntnisse und Anregungen aus der Glücksforschung. - Individuelle Faktoren der psychischen Gesundheit. - Möglichkeiten der betrieblichen Gesundheitsvorsorge. - Führungsziele und die Work-Life-Balance. - Gesundheitsfördernde Führung und Produktivität.Arbeitshilfen online: - Praxisbeispiele zur Mitarbeitermotivation. - Informationen zur Durchführung einer Kreativ- und Kommunikationstagung.
Vorwort
Burn-Out ist zu einem wichtigen Personalthema geworden. Beugen Sie psychischen Erkrankungen am Arbeitsplatz vor durch Arbeitsqualität und Arbeitszufriedenheit. Dieses Buch nutzt Erkenntnisse der Glücksforschung für gesundheitsfördernde Führungskonzepte.
Autorentext
Andreas Haupt ist in leitender Position bei einer großen deutschen Krankenkasse.
Leseprobe
Duales Handlungssystem
Verwertbare Ratschläge für die Politik zu geben, das leisten hingegen die interdisziplinäre Glücksforschung und die Verhaltensökonomik oder - um den weltweit dafür gebrauchten Begriff zu verwenden - die Behavioural Economics. Verhaltensökonomik unterscheidet sich von der neoklassischen Mainstream-Ökonomik dadurch, dass sie mit dem tatsächlichen Verhalten der Menschen arbeitet und gerade nicht ein bestimmtes Verhalten axiomatisch und a priori voraussetzt. Beide Ansätze zeichnen sich somit gerade dadurch aus, dass sie nicht auf dem Standard Economic Model fußen. Dies ist auch der Grund, weshalb sich die Bundesregierung mittlerweile vom Behavioural Insights Team der britischen Regierung beraten lässt und auch dabei ist, das Bundeskanzleramt selbst mit eigenen Verhaltensökonomen aufzustocken. Bundeskanzlerin Angela Merkel folgt damit dem Vorbild des britischen Premierministers David Cameron und von US-Präsident Barak Obama (Plickert 2014). Sowohl in den Behavioural Economics als auch in der Glückforschung spielen die Erkenntnisse der Psychologie eine zentrale Rolle.
Anfang 2014 veröffentlichte die OECD die Studie „Regulatory Policy and Behavioural Economics". Die OECD weist darauf hin, dass es bei der Heranziehung der Erkenntnisse der Behavioural Economics im Rahmen der Regulierung darum geht, die Maßnahmen am tatsächlichen Verhalten der Menschen und nicht am angenommenen auszurichten.
Beide Ansätze, also die interdisziplinäre Glücksforschung und die Verhaltensökonomie, wurden in den letzten Jahren auch intensiv in Zeitschriften wie etwa der Harvard Business Review und - redaktionell und übersetzungsbedingt - etwas später in ihrer deutschen Ausgabe, dem Harvard Business manager, diskutiert und (weltweit) für Unternehmen und Praktiker sowie Manager aufbereitet.
Ein entscheidender Unterschied dieser Ansätze zur Neoklassik ist im psychologisch und neurobiologisch fundierten Dualen Handlungssystem zu sehen (Haynes 2014; Goleman 2014b, insbes. S. 37‒55; Kahneman 2012, insbes. S. 31‒138).
Unser Gehirn verfügt über zwei mentale Systeme, die im Wesentlichen getrennt sind. Das eine, das nach Kahneman auch als System 1 bezeichnet wird, hat eine große Rechnerleistung. Es arbeitet ständig, um unsere Probleme zu bearbeiten. Es liegt aber jenseits unserer Wahrnehmung. Die Ergebnisse dieser Arbeit sind u. a. Gedanken, die uns „auf einmal" einfallen. Das andere, nach Kahneman auch als System 2 bezeichnet, nehmen wir bewusst war. Dabei unterliegen wir einer Täuschung des Geistes, da wir den Inhalt des Systems 2 (unseres Bewusstseins) mit der gesamten Tätigkeit unseres Geistes gleichsetzen. In Wirklichkeit findet der größte Teil der mentalen Abläufe im System 1 statt.
Inhalt
Geleitwort: Vom Wohlstand zum Wohlleben - wie wandelt sich unsere Arbeitswelt? - Prof. Randolf RodenstockGlücksforschung - was Menschen glücklich macht - Professor Dr. Karlheinz RuckriegelFührung als Achillesferse Wie wir Entscheidungen treffen - vomHomo oeconomicus zum Dualen Handlungssystem Wer (materiell) alles hat, ist nicht automatisch glücklich Gesundheit, Glück (Wohlbefinden), gesundes Führen Glücksforschung (Happiness Research) - eine gesellschaftspolitische Einordnung Die Rückkehr des Menschen in die Ökonomie Zufriedene und glückliche Mitarbeiter: eine Win-Win-Situation Steigerung des Wohlbefindens im Unternehmen: das Zwei-Säulen-Modell Säule I: Sensibilisierung der Mitarbeiter für die Erkenntnisse der Glücksforschung Führungsethik versus Homo oeconomicus Säule II: Schaffung und Verbesserung der Voraussetzungen in den Unternehmen Individuelle Faktoren der psychischen Gesundheit - Prof. Dr. Dr. Günter NiklewskiGlück und Unglücksforschung Ich bin im Stress Stress macht krank! Macht Stress krank? Die psychischen Folgen von Stress - Erschöpfung, Burnout und Depression Und wenn aus Burnout eine Depression wird? Depression und Arbeitswelt Mobbing Resilienz Ideen und Lösungsansätze für den Führungsalltag - Andreas HauptFremdanforderungen und eigene Bedürfnisse meistern So steigern Sie die Produktionsfähigkeit Ihres Unternehmens Führungsalltag in deutschen Unternehmen - so sieht's aus, so sollt's sein Über die Autoren Abbildungsverzeichnis Literatur- und Quellenverzeichnis Stichwortverzeichnis